NLP: Verschiedene Positionen
Stelle dir folgende Situation vor: Du stehst morgens auf, du hast schlecht geschlafen und du machst dir einen Kaffee. Du lässt die Tasse Kaffee fallen und das heiße Getränk ergießt sich auf den Boden, du verbrühst dich an dem Kaffee, alles ist vollgekleckert und die Küche sieht aus wie ein Schlachtfeld. Vermutlich hast du jetzt richtig schlechte Laune und dein Tag verläuft schleppend und du bekommst nichts hin.
Hättest du diesen Vorgang nur beobachtet, zum Beispiel bei einem Kollegen, morgens in der Firma, so hätte dich das kaum emotional berührt und du wärst deiner Arbeit weiter nachgegangen und hättest keinen Gedanken daran verloren.
Interessant, oder? Einmal bist du unmittelbar betroffen und es wirkt sich auf deinen ganzen Tag aus, so setzt du übrigens Anker im Alltag. Ein anderes Mal bist du nur Beteiligter und die Konsequenzen aus dem Missgeschick haben kaum Einfluss.
Genau diese Methode nutzt man im NLP. Verschiedene Betrachtungsweisen ermöglichen uns, einen anderen Zugang zu Informationen und Sichtweisen zu erlangen. Du kannst NLP natürlich auch immer nutzen, damit du deine Glaubenssätze nach schlechten Erfahrungen konstant positv hältst!
NLP: Die verschiedenen Wahrnehmungspositionen
Durch die Möglichkeit, immer andere Positionen und Sichtweisen auf Ereignisse und Menschen, sogar auf uns selbst, einzunehmen, können wir nicht nur herausragende Ergebnisse erzielen, wenn wir auf unsere Vergangenheit zurückblicken, sondern auch wenn wir uns auf die Zukunft konzentrieren, um unsere Persönlichkeit stetig zu optimieren. Um die jeweilige Position einzunehmen, musst du dich ganz und gar darauf fokussieren und die Ereignisse aus deiner Vergangenheit oder in der Gegenwart klar visualisieren. Insgesamt gibt es 4 Wahrnehmungspositionen, die ich dir jetzt nach und nach vorstelle.
NLP: Die Ich-Position
Die Ich-Position nimmst du ein, wenn du dir ein Ereignis oder ein Verhalten vergegenwärtigst und du dies aus deiner eigenen Perspektive siehst. Betrachte die Ereignisse und schaue dich um. Manchmal haben wir etwas übersehen und in unserer Erinnerung kehren die Details zurück. Hierbei kannst du allerdings nicht zwischen den Bewertungskriterien und den Beschreibungen differenzieren, da jede deiner Beschreibungen, die du äußerst, gleichzeitig auch wertend ist.
NLP: Du-Position
Du begibst dich in die Position einer anderen Person und betrachtest die Situation durch den fremden Wahrnehmungsfilter. Hierbei kannst du auf neue Erkenntnisse stoßen, dich selbst von außen betrachten und deine Wirkungen und Handlungen sehen. Diesen anderen Blickwinkel erreichst du, indem du zuerst die andere Person in deiner Vorstellung fokussierst und dir dann vorstellst, wie du in den Körper des anderen steigst.
Anschließend stelle dir immer neue Fragen:
- Wie habe „ich“ gewirkt?
- Wie sehen „meine“ Handlungen aus?
- Was denke „ich“?
- Was fühle „ich“?
- Was tue „ich“?
Je mehr Fragen du stellst, desto stärker lässt du dich auf dein neues Ich ein. Du wirst andere Gefühle haben, deine Sprachkompetenz kann sich sogar ändern und letztlich verstehst du die andere Person deutlich besser und kannst dies zum Beispiel in Verkaufsgesprächen nutzen oder gerade dann, wenn du dich in verschiedene Mentoren hineinversetzt, um so erfolgreicher zu werden. Das funktioniert auch mit dem Milton Modell, denn damit kannst du die inneren Prozesse des Fühlens und des Denkens steuern!
NLP: Meta-Position
Hierbei begibst du dich in die Position eines Beobachters, der von außen alles sieht und betrachtet. Hierbei siehst du dich nicht nur selbst, sondern du kannst auch dein Verhalten und deinen Umgang mit anderen Menschen beobachten.
Du wirst dabei all deine Sinne maximieren und öffnen, ohne allerdings dabei zu werten. Du bist neutral und blickst auf das Geschehen.
Gerade, wenn du dich in Konfliktsituationen befindest, kannst du so einen neuen Eindruck der Situation gewinnen und auch für die Zukunft daraus neue Verhaltensweisen ableiten.
Dadurch analysierst du immer wieder verschiedene Situationen und Szenarien und kannst daraus sogar chunken (Chunking – Arten und Anwendung), um so noch ein besseres Verständnis der Situation zu erhalten.
NLP: Die N- Position
Die letzte Position charakterisiert sich dadurch, dass du eine mehrfache Dissoziation anstrebst und somit sehr distanziert allem gegenüberstehst. Wenn du so willst, betrachtest du es aus der Sicht eines höheren Wesens. Gerade bei sehr stark traumatischen Erlebnissen oder wenn du deine Ängste besiegen willst, kannst du so noch einmal auf das Geschehen blicken, ohne dich unmittelbar deinen Ängsten zu stellen, weil du der Beobachter, des Beobachters, des Beobachters bist.
Jede dieser Positionen bietet dir verschiedene Möglichkeiten.
Im präsenten Zustand erblickst und fühlst du alles aus der ersten Position, aus deinem eigenen Ich und deinem eigenen Körper. Erinnerungen, die du dir vergegenwärtigst, betrachtest du meistens aus der Ich-Position oder der Meta-Position.
Bei Coachings greifst du, jeweils der Situation angemessen, auf eine der Situationen zurück und kannst so die beste Perspektive einnehmen.
Bei Phobien (Fast Phobia) nehme die dritte Position ein. Sollte es angebracht sein, dass du Dinge loslassen willst oder du noch mehr Informationen benötigst, dann gehe in die N- Position, mit der du die ganzen Informationen erhältst.
Teste jede dieser Positionen, versuche dich immer wieder in einen positiven Zustand und eine andere Wahrnehmungsposition zu bringen und du wirst deutlich bessere Erfolge erzielen!